Heimann, David

Person/Körperschaft

Identifier/Permalink:
Entity 9365
Address:
Markgrafenstraße (Ecke Mehringer Straße) 64, Berlin-Frohnau (Deutschland) (1914 bis 1940)
Falkentaler Steig 16, Berlin-Hermsdorf (Deutschland) (1940 bis 1942)

Tätigkeit/Titel/Branche:
Kaufmann
Geburt: 13. März 1864 in Festenberg (Kreis Groß Wartenberg)/Twardogóra (Polen)
Deportation: 11. September 1942 in KZ Theresienstadt
Tod: 30. Oktober 1942 in KZ Minsk
Tod: 29. September 1942 in 29. September 1942, Treblinka, Vernichtungslager29. September 1942, Treblinka, VernichtungslagerTreblinka - Vernichtngslager
Identifikation Person/Körperschaft: ja
NS-verfolgt: ja
Eigentümer: ja
Notiz: David Heimann wurde am 13. März 1864 im schlesischen Festenberg (Twardogóra / Polen) / Regierungsbezirk Breslau geboren. Er hatte eine Schwester, Bertha verheiratete Nördlinger. Sein Vater war Kultusbeamter der dortigen jüdischen Gemeinde und als Lehrer, Kantor, Schächter und Vertreter des Rabbiners eng mit dieser Gemeinde verbunden.
David Heimann selbst wurde ein erfolgreicher Kaufmann für Lederwaren.Die Stationen seines beruflichen Werdegangs waren Bad Polzin/Pommern, Gnesen im Regierungebezirk Pommern, ein mehrjähriger Aufenthalt in Oslo bevor die Familie 1904 nach Berlin übersiedelte.
Während des Ersten Weltkrieges verlegte Heimann seinen Wohnsitz nach Berlin-Frohnau. Er war in der Jüdischen Gemeinde engagiert und erreichte, dass durch den Zusammenschluss der in den nördlichen Vororten wohnenden Juden und die Gründung eines jüdischen Religionsvereines eine Ausweitung des Synagogenbezirkes bis nach Oranienburg geschaffen wurde.

In Bad Polzin heiratete er seine dort geborene, erste Frau Clara, geb. Arnfeld, Das Paar hatte 3 Kinder alle in Gnesen geboren: Theodor (geboren 1891), Thekla (geboren 1895), Else (1899).  Nach dem Tod seiner Frau Clara am 17. April 1924 heiratete er deren verwitwete Schwester Rosa.
David Heimann war als aktiver und gläubiger Jude Vorsitzender der Synagogengemeinde sowie Kuratoriumsmitglied des Jugend-, Mädchen- und Altersheimes in Berlin-Hermsdorf, Falkentaler Steig 16.
Dies wurde die letzte aktenkundige Adresse der Familie Heimann, nachdem sie ihr Mietshaus in der Markgrafenstraße 64, Ecke Mehringer Straße, in Frohnau aufgrund der Verordnung über den Einsatz des jüdischen Vermögens am 15. Januar 1940 weit unter Wert an den bisherigen Treuhänder verkaufen und am 1. Oktober 1940 verlassen musste. Von dem Kaufpreis erhielt David Heimann 15 000 RM in bar, der Rest des Geldes ging auf ein Sperrkonto der Deutschen Bank, wovon er 400 RM im Monat zum täglichen Leben erhielt. Mit 20 000 RM ermöglichte er die Auswanderung seiner zwei Kinder Thekla nach Birmingham in England und Theodor nach Ohio in die USA.
Seine zweite Frau Rosa starb am 1. Januar 1942.
Im gleichen Jahr wurde David Heimann am 11. September verhaftet und drei Tage später mit dem „62. Alterstransport“ nach Theresienstadt deportiert. Am 29. September 1942 wurde er weiter in Richtung Osten transportiert und gilt als verschollen. David Heimann wurde vermutlich im KZ Minsk umgebracht. Das Amtsgericht Wedding legte am 26. Januar 1952 als Todeszeitpunkt den 30. Oktober 1942 fest, nachdem ihn seine Tochter Thekla für tot erklärt hat. David Heimann wurde in das Berliner Gedenkbuch aufgenommen.
Seine Tochter Else Michaelis wurde mit ihrer Familie ebenfalls in Auschwitz umgebracht.
Die überlebenden Kinder David Heimanns, Thekla Sternberg, geb. Heimann, geschied. Hirsch, und Prof. Theodor Heimann klagten 1955 auf Rückerstattung der entzogenen Vermögenswerte ihres Vaters. In einer weiteren Klage 1951 richteten sich Thekla Sternberg und Prof. Theodor Heimann gegen den Treuhänder und späteren Besitzer des Hauses von David Heimann in der Markgrafenstraße 64. Beide Verfahren endeten 1958 mit der Zahlung einer geringfügigen Abfindung an die klagenden Kinder.
Vgl.: https://www.stolpersteine-berlin.de/de/biografie/1499
Vgl.: http://wga-datenbank.de/recherche.php?s=3
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Arnfeld, Julius (verwandt mit)
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