Buchhandlung & Antiquariat Eduard Beyer

Person/Körperschaft

Identifier/Permalink:
Entity 9185
Address:

Tätigkeit/Titel/Branche:

Gründung: 1812 in Wien
Auflösung: 22. Juni 1939 in Wien
Identifikation Person/Körperschaft: ja
NS-verfolgt: Nein
Eigentümer: unbekannt
GND: http://d-nb.info/gnd/5031772-6
Notiz: zur Geschichte siehe u.a.: http://www.wienbibliothek.at/sites/default/files/files/buchforschung/hupfer-georg-antiquariat-wien.pdf
[...] Im Jahre 1889 ging die Firma an Emanuel Dite über, in dessen Besitz sie bis zum Jahre 1894 verblieb. Die Verlagstätigkeit trat in den Hintergrund, während anderseits ein neuer Geschäftszweig, der Antiquariatshandel, hinzukam. Unter Emanuel Dite und seinem Nachfolger Ernst Trenkler, welcher bis Mitte 1895 Inhaber der Firma war, insbesondere aber unter Eduard Beyer (seit Juli 1895) erlangte der Antiquariatszweig des Geschäftes eine stetig und rapid wachsende Ausdehnung, wovon die Erwerbung der großen Bibliotheken des  Strafrechtslehrers Professor Brunnenmeister (Jus, hauptsächlich Strafrecht), des Admirals Wipplinger (vorwiegend Geschichte), des Malers Peyfuß (Kunst und Architektur), des Hofrates Krumhaar (Germanistik), der Hofburgschauspielerin Charlotte Wolter (Kunst und schöne Literatur) und vieler anderer sowie die Herausgabe einer stattlichen Reihe von allgemeinen und Fachkatalogen (bis Ende 1909 erschienen davon 55) beredtes Zeugnis gaben. Nicht unerwähnt darf bleiben, dass nach Erwerbung der beiden Bibliotheken des verstorbenen Oberingenieurs W. Klotz die Firma Gelegenheit fand, mit den ersten und angesehensten Antiquariaten der Welt in lebhafte Geschäftsverbindung zu kommen, was erheblich zu ihrem Aufschwung und ihrer Blüte beitrug. Infolge der Demolierung des alten Gräflich Herbersteinschen Palais (Herrengasse 3) übersiedelte die Firma im Oktober 1896 in das Haus Herrengasse 12, von wo sie am 1. Mai 1901 in die Schottengasse 7 im 1. Bezirk verlegt wurde. Im Jahre 1902 wurde dem Geschäft eine eigene, neubegründete Abteilung für den Reisevertrieb angeschlossen. Gleichzeitig erfolgte die Umprotokollierung der bisherigen Firma „Jakob Dirnböcks Buchhandlung und Antiquariat Eduard Beyer“ in „Eduard Beyers Buchhandlung und Antiquariat“. Die erwähnte Abteilung für den Reisevertrieb wurde im Jahre 1907, ohne den Besitzer zu wechseln, vom Muttergeschäft getrennt und unter ihrer eigenen neuen Firma Verlagsanstalt „Pallas“, Ed. Beyer aus der bisherigen Betriebsstelle in der Schottengasse nach Wien XIX., Gebhardtgasse 8, verlegt, während das Stammgeschäft
(Verlag, Sortiment und Antiquariat) weiterhin unter der alten Firma in der Schottengasse in unverändertem Umfang betrieben wurde. Beyer „stammte aus Deutschland und war ein vierschrötiger, schwerfälliger, langsam sprechender Mann, der mit einem großen Kopf behaftet war.“598 Seine Buchhandlung hatte eine eigenartige Spezialität. Herr Beyer ließ nämlich in einer Wiener Großbuchbinderei die Konversations-Lexika von Brockhaus und Meyer aufwändig binden, die dann von Reisenden innerhalb des Gebietes der Monarchie vertrieben wurden. Seit dem unklugen Verkauf seines Geschäftes lebte er nach 1918 irgendwo in Österreich von einer winzigen Rente. [...]
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