Silberstein, Siegfried

Person/Körperschaft

Identifier/Permalink:
Entity 3822
Address:

Tätigkeit/Titel/Branche:
Rabbiner (circa 1895 bis 1934)

Geburt: 24. Januar 1866
Tod: 1935 in Rostock
Identifikation Person/Körperschaft: ja
NS-verfolgt: ja
Eigentümer: nein
Notiz: Dr. Siegfried Silberstein (24. Januar 1866 Groß Lagiewnik/Łagiewniki Wielkie — 8. August 1935 Rostock) war Landesrabbiner von Mecklenburg. Er studierte Philosophie und Philologie in Breslau und Tübingen, wo er seine Doktorwürde erhielt. Nach seiner Ausbildung zum Rabbiner 1893 am Breslauer Rabbinerseminar wurde er zunächst Rabbiner in Elbing. Hier war er Vorstandsmitglied im Westpreußischen Rabbinerverband und im Verein für jüdische Geschichte und Literatur. In 1910 erhielt er die Berufung zum Landesrabbiner von Mecklenburg-Schwerin. Dr. Siegfried Silberstein war Mitglied der Esra-Loge im B’nai B’rith in Lübeck und der Vereinigung der liberalen Rabbiner Deutschlands. Er betrieb genealogische und geschichtliche Forschungen zu jüdischen Familien und veröffentlichte zahlreiche Beiträge zur Geschichte der Juden in Mecklenburg.
1933 wurde ihm aufgrund seines jüdischen Glaubens der Status als Landesbediensteter aberkannt. Dr. Silberstein musste notgedrungen in den Ruhestand gehen. Er war der letzte offizielle Landesrabbiner Mecklenburgs vor der Schoah. Als Jude wurde er noch 1935 aus den Matrikelbüchern des Vereins für mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde gestrichen. Dr. Siegfried Silberstein verstarb am 8. August 1935 in Rostock und wurde auf dem jüdischen Friedhof in Rostock bestattet. Seine Töchter überlebten den Holocaust durch Emigration.
 
Related person
Levy, Walter (ist bekannt mit)
Wird geladen...