Montefiore (e. V.) Frankfurt a. M.

Person/Körperschaft

Identifier/Permalink:
Entity 17135
Address:

Tätigkeit/Titel/Branche:

Gründung: 1894
Auflösung: 1936 bis 1938
Identifikation Person/Körperschaft: ja
NS-verfolgt: möglich
Eigentümer: unbekannt
Notiz: Der "Montefiore Verein Frankfurt" wurde im Jahr 1896 von Rabbiner Markus Horowitz (1844-1910) gegründet. In der 1907 veröffentlichten Satzung heißt es unter § 1: "[Der Verein] bezweckt die Vereinigung der jungen jüdischen Leute zu dem Ziele, ihre Anhänglichkeit an das Judentum und ihren Sinn für alle idealen Interessen überhaupt zu kräftigen, ferner ihnen zu einer edlen Geselligkeit Gelegenheit zu geben." Der Verein plante und organisierte Lesungen, Vorträge, unterhielt einen Turnkurs eine Vereinsbibliothek sowie einen Wanderbund. Das letzte (bisher) recherchierte Zeitzeugnis von Dezember 1933 (Jüdisches Familienblatt fur Ffm, hier Nr. 4), berichtet von der "Arbeitsgemeinschaft Montefiore". Diese umfasste die drei Jugendorganisationen Montefiore, JPD und Urah. Mitte November 1933 wurde ein neuer Verwaltungsausschuß gebildet, dessen Vorsitzender Alfred Speier war. Gegenwärtig wird davon ausgegangen, dass der Verein bis zu einem uns unbekannten Zeitpunkt weiterexistierte - max. bis November 1938. Deshalb ist gegenwärtig von einem NS-Raubguthintergrund auszugehen. Mit einer "angemessenen" Veräußerung der Bibliothek wurde der Antiquar Paul Graupe (1881-1951) 1936 betraut. Am 22. und 23. Oktober 1936 fanden zwei Versteigerungen der "Montefiore Bibliotheken" statt. Aufgrund dieser Zeitangabe muss von einem Zwangsverkauf im Zusammenhangmit der NS-Gesetzgebung gegenüber jüdischem Vereinswesen ausgegangen werden. Deshalb ist gegenwärtig von einem NS-Raubguthintergrund auszugehen.
Verwandte Personen/Körperschaften
Marcus Horowitz-Loge Frankfurt am Main (steht in Beziehung mit)
Paul Graupe (Firma) (steht in Beziehung mit)
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