Badische Landesbibliothek (BLB), Karlsruhe
21.01.2020
Die aus der Büchersammlung der badischen Markgrafen und Großherzöge hervorgegangene Badische Landesbibliothek (BLB) ist eine der größten Regionalbibliotheken Deutschlands und blickt auf eine rund 500-jährige Geschichte zurück. Mit der Zerstörung des Bibliotheksgebäudes in der Nacht vom 2. auf den 3. September 1942 wurden sowohl die Bestände als auch das Verwaltungsschriftgut der BLB beinahe vollständig vernichtet. Die Kostbarkeiten des Bibliotheksbestandes wie etwa Handschriften, Inkunabeln und rarifizierte Frühdrucke waren bereits 1939 in verschiedene Depots ausgelagert worden und überdauerten so die Zerstörung des Gebäudes.
Heute noch vorhandenes NS-Raubgut befindet sich nach ersten Erkenntnissen in jenen Beständen, die sofort nach dem Bombenangriff und mit finanzieller Unterstützung durch die zuständigen Reichs- und Landesbehörden für einen späteren Wiederaufbau erworben wurden. Erste Stichproben ergaben mehrere einschlägige Verdachtsfälle.
Da die Bestände nach Numerus Currens aufgestellt wurden und dabei keine Unterscheidung nach der jeweiligen Erwerbungsart vorgenommen wurde, muss die Recherche zur Ermittlung von NS-Raubgut am kompletten Bestand durchgeführt werden. Die in den Akzessionsjournalen für den Zugang seit Ende 1942 gemachten Angaben sind lückenhaft und bilden nicht die tatsächlichen Neuzugänge ab. Eine Vielzahl der damals übernommenen Bände hat keinerlei Herkunftsnachweis im Bibliotheksinventar, so dass sich Provenienzhinweise nur durch eine Autopsie der Einzelbände ergeben.
Badische Landesbibliothek Karlsruhe
Erbprinzenstraße 15
76133 Karlsruhe
https://www.blb-karlsruhe.de/die-blb/geschichte/ns-raubgut/
Email: direktion@blb-karlsruhe.de
Tel: +49(0721) 175 2201