Akademie der Wissenschaften der DDR

Person/Körperschaft

Identifier/Permalink:
Entity 9115
Address:
Jägerstr.-Ecke Gendarmenmarkt, Berlin-Mitte (Deutschland)

Tätigkeit/Titel/Branche:

Sonstiges: 7. Oktober 1972 in Berlin
Auflösung: 1990 in Berlin
Identifikation Person/Körperschaft: ja
NS-verfolgt: Nein
Eigentümer: unbekannt
Notiz: [...] Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin (1946–1972):
Die Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin war eine Nachfolgeorganisation der 1700 von Gottfried Wilhelm Leibniz gegründeten Kurfürstlich Brandenburgischen Sozietät der Wissenschaften. Nach dem Krieg wurde sie 1946 wieder eröffnet. Die Umgestaltung der Berliner Akademie erfolgte nach dem Vorbild der sowjetischen Akademie der Wissenschaften. Sie entsprach aber auch den Vorstellungen der Akademiemitglieder, die bereits 1930 in einer Denkschrift vom preußischen Staat die Bildung von geistes- und naturwissenschaftlichen Instituten an der Akademie gefordert hatten.
Die Situation war in den Anfangsjahren sehr schwierig. Die Bestimmungen des Alliierten Kontrollratsgesetzes Nr. 25 vom 29. April 1946 führten zu einer Überwachung sämtlicher naturwissenschaftlicher Forschungen, die zudem genehmigungspflichtig waren. Die Akademie wurde in den Mangeljahren bis Anfang der 50er Jahre immer stärker für die Aufbauarbeit eingenommen.
Die große Bedeutung der Akademie für die wirtschaftliche Entwicklung der DDR führte 1951 zu einer Veränderung des Unterstellungsverhältnisses. Sie wurde der Regierung der DDR (ab 1954 Ministerrat der DDR) direkt unterstellt. Die Akademie hatte sich zur zentralen Forschungsinstitution der DDR entwickelt. Ihren sehr großen forschungspolitischen Einfluss durch Gutachten und Beratung der Regierung verlor die Akademie jedoch 1957 zugunsten des neu gegründeten Forschungsrats der DDR. Auch in den Folgejahren kam den naturwissenschaftlich-technischen Instituten und Einrichtungen eine große Bedeutung bei der Lösung der permanenten volkswirtschaftlichen Probleme der DDR zu.
Der traditionelle Schwerpunkt der Arbeit der Akademie hatte sich auf den naturwissenschaftlich-technischen Bereich verlagert, der auch in der Folgezeit ca. 90 % des Gesamtpotentials der Akademie ausmachen sollte.
Die Akademiereform von 1968 bis 1972 führte zu einer völligen Neugestaltung der Organisationsstruktur der Akademie. Im Jahr 1969 setzte die auftragsgebundene Forschung und aufgabenbezogene Finanzierung ein. 1972 hob eine folgende Verordnung hob die Bestimmungen der auftragsgebundenen Finanzierung der Forschung wieder auf und begrenzte den Anteil der externen Forschung der Akademie auf 50 %.

Akademie der Wissenschaften der DDR (1972–1990/91)
Am 7. Oktober 1972 erfolgte die Umbenennung der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin in Akademie der Wissenschaften der DDR.
Im Jahr 1985 verpflichtete eine Verordnung des Ministerrats die Akademie, den größeren Teil ihres Forschungspotentials für Verträge mit der Industrie einzusetzen und über diese finanzieren zu lassen. Nach der Wende 1989 forderten die Akademiemitglieder eine grundsätzliche Erneuerung der Akademie. Im Dezember 1989 bildete sich ein Rat der Institutsvertreter und im Februar 1990 der „Runde Tisch der AdW“. Am 27. Juni 1990 wurde das Statut der Akademie außer Kraft gesetzt und die Akademie zu einer Körperschaft des öffentlichen Rechts.
Am 11. Juli 1990 leitete der Wissenschaftsrat die Evaluierung der Institute der Akademie ein. Die Institute und Einrichtungen bestanden bis zum 31. Dezember 1991 als Einrichtungen der Länder, sofern sie nicht vorher aufgelöst oder umgewandelt wurden. Laut Einigungsvertrag war die Entscheidung, wie die Gelehrtensozietät fortgeführt werden solle, landesrechtlich zu treffen. Die Berliner Senatsverwaltung für Wissenschaft und Forschung entschied, dass die Gelehrtensozietät der Akademie der Wissenschaften nicht als Träger der Tradition der Berliner Akademie zu betrachten sei, eine zukünftige Akademie der Wissenschaften in Berlin nicht auf dieser Institution aufbauen könne und eine Neukonstituierung unumgänglich sei. Am 28. März 1993 wurde die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften konstituiert. Die Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin betrachtet sich als Nachfolgeorganisation der Gelehrtengesellschaft der Akademie der Wissenschaften der DDR. [...] Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Akademie_der_Wissenschaften_der_DDR
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Braunreuther, Kurt (steht in Beziehung mit)
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