Die "Bergungsstelle für wissenschaftliche Bibliotheken" war zwischen Sommer 1945 und Anfang 1946 als Einrichtung des Magistrats mit der Sammlung und Verteilung von Buchbeständen zuständig. Ziel war es die Berliner Bibliotheken wieder aufzubauen und wertvolle Bücher zu retten. Dabei griff man auf vorhandenen Bestände in den ehemaligen Behörden des Reichs, des Landes und der Stadt, der Parteiorganisationen und sogenannte herrenlose Bestände in zerstörten Häusern zurück. Unter den Bergungsorten befanden sich Depots des Reichsicherheitshauptamtes (RSHA) und anderer Rauborganisationen, so dass NS-Raubgut über die Bergungsstelle in die Bestände der Berliner Bibliotheken gelangte. Diese Bücher sind oft mit einer handschriftlichen Nummer versehen, die den Ort der Bergung angibt (z.B. Nr. 15 und 209 waren zwei Depots des RSHA). Weitere Informationen zur Bergungsstelle und die überleiferten Akten finden Sie unter www.bergungsstelle.de - einem Gemeinschaftsprojekte des Landesarchivs Berlin, der Arbeitsstelle für Provenienzrecherche /-forschung und der Zentral- und Landesbibliothek Berlin.