Notiz: Louis Friedländer (* 12. Dezember 1863 in Nordhausen; † 5. März 1933) war ein deutsch-jüdischer Pelzfabrikant und stammte aus einer alten jüdischen Familie. 1912 gründete er eine Pelzfirma Louis Friedländer & Co. in der Wallstraße 76–79 in Berlin. Das Unternehmen zählte 300 Angestellte in Berlin. Loius Friedländer und seine Frau Margarete hatten fünf Kinder, vier Jungen und eine Tochter, von denen nur ein Sohn, Kurt Friedländer, den Holocaust überlebte.
Vgl. Lammel, Inge u.a. (Hrsg.): Jüdisches Leben in Pankow, Berlin: Ed. Hentrich 1993, S. 152f.
Sein Sohn Kurt Friedländer absolvierte eine kaufmännische Ausbildung und arbeitete im Anschluss in der Firma von seinen Eltern mit. 1929 heiratete er Charlotte Höfs, die christlichen Glaubens war. Die Eltern starben beide 1933 und die Firma wurde zwangsverkauft. Alle Familienmitglieder wurden daraufhin arbeitslos und aufgrund ihres jüdischen Glaubens von den Nazis verfolgt. Aufgrund seiner Ehe mit einer „arischen“ Frau, war Kurt Friedländer halbwegs geschützt. Trotzdem wurde er inhaftiert und musste Zwangsarbeit leisten. Die Lage der Familie spitzte sich immer weiter zu, auch für die beiden Töchter von Kurt und Charlotte Friedländer, Sonja (geb. 1935) und Felicitas (geb. 1941). Charlotte Friedländer verstarb 1944 an einer Krankheit. Zuvor wurde die Familie getrennt. Nach dem Tod der Mutter kamen die Kinder einzeln in Pflegefamilien unter. Kurt Friedländer überlebte die Zeit des Krieges in Berlin. Nach dem Krieg konnte er seine beiden Töchter wiederfinden und zog sie als alleinerziehender Vater groß.

2011 konnte die ZLB ein loses Exlibris von Louis Friedländer an die Familie zurückgegeben werden.
Auch ein im Bestand der Universitätsbibliothek gefundene Buch konnte an die Nachfahren der Familie Friedländer in 2016 restituiert werden.

Weitere Informationen finden Sie hier:
https://www.wikiwand.com/de/Louis_Friedländer_&_Co.